Montag, 29. Mai 2017

[Rezension] "Des Teufels Gebetbuch" - Markus Heitz

Autor:   Markus Heitz
Titel:    Des Teufels Gebetbuch

Verlag:   Droemer Knaur
Umfang:  672 Seiten

Preis Print / Ebook: 16,99 € (broschiert) / 14,99 €

Hier geht's zur Leseprobe.



Zum Inhalt:
Der ehemalige Spieler Tadeus Boch gelangt in Baden-Baden in den Besitz einer mysteriösen Spielkarte aus einem vergangenen Jahrhundert. Alsbald gerät er in einen Strudel unvorhergesehener und mysteriöser Ereignisse, in dessen Zentrum die uralte Karte zu stehen scheint. Die Rede ist von einem Fluch. Was hat es mit ihr auf sich? Wer erschuf sie? Gibt es noch weitere? Wo könnte man sie finden? Dafür interessieren sich viele, und bald wird Tadeus gejagt, während er versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Plötzlich steigt der Einsatz: Es ist nicht weniger als sein eigenes Leben.


Meine Meinung:
Auch dieses neue Werk von Markus Heitz hat es wieder in sich - und gänzlich anders als Wédora ist es diesmal kein Fantasy, sondern im Genre der Dark Mystery zuhause.
Es geht um ein mysteriöses uraltes, aber brandgefährliches Kartenspiel, welches mit magischen Fähigkeiten ausgestattet ist. Dass muss es auch sein, denn eine ganz bekannte Persönlichkeit hatte seine Finger mit im Spiel. Wer?? Das wird nicht verraten!!

In der Geschichte lernt man so einige über die Entstehung der ersten Kartenspiele im 18. Jahrhundert und wie aufwändig damals die Herstellung solcher Spielkarten war. Aber auch, dass Glücksspiel, und nichts anderen sind die Spielkarten, schon damals sehr verpöhnt waren.

Die Story gliedert sich in zwei Handlungsstränge, zum einen die Entstehungsgeschichte der Karten selbst im 18. Jahrhundert und zum anderen der Umgang damit in der heutigen Zeit. Extra für diese Geschichte hat sich Markus Heitz sogar "Supérieur", ein spannendes Kartenspiel ausgedacht. Hier kann man nicht taktieren, sondern muss sich auf sein pures Glück verlassen, denn zieht man das Pik Ass verlierst man nicht nur diese Spielrunde, sondern auch gleich noch sein Leben...

Das Tempo des Buches ist beeindruckend. Es geht Schlag auf Schlag und immer wieder stehen die Karten im Mittelpunkt. Immer wieder möchte man Charaktere warnen, doch als Leser ist man ja leider "außen vor". Die Karten üben eine Anziehungskraft auf die Menschen auf, die mir schon ein wenig unheimlich sind. Doch es ist faszinierend, welche Nebencharaktere Heitz schafft, die alle mehr oder weniger unter den Bann der Karten fallen und diesen auch erliegen.

Glücklicherweise sind nicht alle dem Bann gänzlich unterlegen. Die junge Ärztin Hyun Poe kann sich dem Einfluss ein wenig entziehen und gleichzeitig ihrem Wunsch nach Rache nachgehen, denn ihr Verlobter verlor Supérieur und Schuld waren nur die Karten. Der Protagonist Tadeus Boch und die Ärztin ergänzen sich sehr gut und wirken beide sehr sourverän und authentisch. 

Was mich besonders beeindruckt hat ist die Recherchearbeit, die Markus Heitz in dem Buch untergebracht hat und diese geschickt mit erdachten Ereignissen und Geschehnissen verknüpft hat. Ich glaube, dies hat die meiste Zeit in Anspruch genommen und ich angetrieben. Das Hauptaugenmerk lag eindeutig  auf den Karten und ihren magischen Fähigkeiten, so dass die Protagonisten zwar authentisch, aber ein wenig zu kurz kamen. Das Ende der Story kam für mich (wie sehr oft bei Heitz Büchern) etwas überraschend und plötzlich und war für mich dann zu schnell vorüber.

Ein Lob an den Knaur-Verlag, der eine großartige Marketing-Maschinerie um das Buch in Gang gesetzt hat.

Fazit:
Ein spannender und hervorragend recherchierter, düsterer Roman um Magie, teuflische Karten und intrigante Spiele hinter den Kulissen. Ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Sternen.





 

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